Die Gerechtigkeit siegt!

19. September 2023

Am vergangenen Wochenende stand die Mitteldeutsche Vereinsmeisterschaft der U12 an - Ausrichter war die hessische Schachjugend. Wir traten mit folgender Aufstellung an: Ludwig Vlach, Marnin Classen, Miguel Classen, Tamino Gilcher und Tudor Aron Sebe-Vodislav.

Schon nach der langwierigen Anreise nach Oberbernhards, tief in Hessen gelegen, war bei der Durchsicht der Mannschaftsaufstellungen klar, dass es zwei Top-Favoriten auf die ersten beiden Plätze geben würde: Offenbach und Homburg. Diese beiden Teams waren auf allen Brettern teils deutlich besser besetzt als alle anderen. Dahinter kamen 4 Teams, die mit unterschiedlichen Verteilungen ähnlich stark besetzt waren: Ingelheim, Eichsfeld, Lahnstein und unsere Jungs von der SG Trier. Dritter zu werden war also das große Ziel, denn die ersten drei qualifizierten sich für die Deutsche Meisterschaft im Dezember in Magdeburg.

Und gleich in der ersten Runde, um 7 Uhr abends am Anreisetag, ging es so denn gegen einen der Mit-Aspiranten auf den Qualifikationsplatz, den SV Turm Lahnstein. Wir verloren überraschend am vierten Brett, die Lahnsteiner aber ebenso überraschend auf Brett 1, und da unsere Bretter 2&3 ihre leichte Favoritenrolle bestätigen konnten, stand es gegen 22 Uhr 3:1 für uns. Die erste Hürde war überwunden, wir konnten beruhigt zu Bette gehen.

Ein kurzer Blick in die Kamera bevor es losgeht: Marnin Classen (l.) und Ludwig Vlach (Foto: Andreas Vlach)

Underdog am zweiten Tag

Am Samstag aber warteten die harten Brocken - Offenbach und Homburg, nominell klar überlegen, waren die Gegner in den Runden 3 und 4. Und gegen Offenbach gelang uns die Überraschung eines Mannschaftsremis nach starken Leistungen der hinteren Bretter. Homburg hingegen ließ nichts anbrennen und schlug unser Team mit 3-1. Die erste Niederlage, aber dank des Remis gegen einen Turnierfavoriten waren wir dennoch mit dem zweiten Tag zufrieden.

Bereit für die Runde: Miguel Classen (l.) und Tamino Gilcher (Foto: Andreas Vlach)
Miguel Classen (l.) und Tudor Aron Sebe-Vodislav waren für uns am Start (Foto: Andreas Vlach)

Umkämpft und großes Zittern

Am letzten Tag standen denn auch die letzten beiden Runden an. Und beide gingen gegen zwei direkte Konkurrenten um den dritten Platz: die Thüringen aus Eichsfeld, die zu dem Zeitpunkt in der Tabelle vor uns lagen, und Ingelheim. Mit wilder Entschlossenheit gelang es unserem Team Eichsfeldt in sehr lang andauernden und umkämpften Partien in die Schranken und in der Tabelle hinter uns zu verweisen, mit einem deutlichen 3,5:0,5 Sieg. Gegen Ingelheim machte sich dann aber dieser Kraftakt etwas bemerkbar und wir retteten uns mit einem 2:2 über die Ziellinie. Wir lagen auf Platz 3.

Nun begann aber das Zittern, denn sollte es Eichsfeldt oder Lahnstein gelingen die letzte Runde mit 4:0 zu gewinnen, würden sie noch an uns vorbeiziehen - punktgleich, aber mit mehr Brettpunkten - unter anderem auch weil diese beiden Teams eine leichtere Auslosung hatten und gegen schwächere Mannschaften in den vorherigen Runden spielten: Bange Stunden vergingen, aber am Ende obsiegte die Gerechtigkeit - unser Team blieb auf Platz 3, einen Brettpunkt vor dem punktgleichen Eichsfeldern, und qualifizierte sich somit für die Deutsche Vereinsmeisterschaft im Dezember in Magdeburg!

Die Endtabelle: https://hessische-schachjugend.de/wp-content/uploads/2023/09/U12-Fort-2.html

Die Einzelergebnisse: https://hessische-schachjugend.de/mdvm-2023/