Mitteldeutsche Vereinsmeisterschaft U20: Ein unglücklicher „Wochenendausflug“

19. September 2021

Mitteldeutsche Vereinsmeisterschaft U20: Ein unglücklicher „Wochenendausflug“

Nach der 18-monatigen Zwangspause konnten sich unsere Mitglieder bei der Mitteldeutschen Vereinsmeisterschaft U20 in Sachsen-Anhalt leider nicht durchsetzen. Die SG Trier landet auf dem vierten Platz und verpasst somit erneut die Qualifikation für die DVM.

Platz 4 zerstört die Hoffnung auf eine erneute Teilnahme an der DVM

Mit Michael Yankelevich, Charlotte Sanati, Liam Düro, Maximilian Felten, Luca Kirschweng und Titus Sequeira gingen wir das diesjährige Abenteuer Mitteldeutsche im wunderschönen Guntersberge in Sachsen-Anhalt vom 17.-19. September an. Und es sollte ein Abenteuer werden...Doch dazu später mehr. Zunächst mal sollte man stutzig werden, da die vier teilnehmenden Landesverbände Thüringen, Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz nichts mit Sachsen-Anhalt zu tun haben. Allerdings gibt es wohl offenbar kein Objekt in der Größenordnung um ein Turnier wie die Mitteldeutsche direkt in Thüringen durchführen zu können. Dafür konnten wir die wunderschöne Natur, das sehr spartanische Essen und die etwas bergige Einöde an diesem Ort kennenlernen. Jedenfalls eigentlich die besten Voraussetzungen um sich das ganze Wochenende nur auf Schach zu konzentrieren.

Nach den Jahren 2019, wo wir 2. wurden und uns für die DVM qualifizieren konnten, und 2020 wo wir ganz knapp gescheitert sind, nahmen wir einen neuen Anlauf um die Qualifikation zu schaffen. Leider fehlten uns einige Stützen der Mannschaft wie insbesondere Sören und Elias, aber auch andere hätten wir gut gebrauchen können. Dadurch gestaltete sich bereits die Organisation im Vorfeld sehr schwierig. Hinzu kam der ganze Kram rund um Corona (Hygienevorschriften, Tests, etc.). Für die meisten von uns war es mehr oder weniger ein Kaltstart nach rund 18 Monaten kreativer Schaffenspause. All das sollen aber keine Ausreden sein: es lief einfach nicht wirklich rund bei uns. Immer fehlte es an dem kleinen bisschen. Schon in Runde 1 hatten wir eigentlich einen klaren Sieg auf dem Brett, mussten uns aber am Ende in ein 3:3 gegen den hessischen Vertreter Biebertal schicken. Liam und Michael gewannen, Luca und Maxi remis, Charlotte und Titus mussten leider die Segel streichen. In der 2.Runde sah es wieder zwischenzeitlich sehr gut für uns aus, doch nach unglücklichem Spielverlauf sprang wieder nur ein 3:3 gegen Neuberg raus. Titus Sieg glich dieses Mal Liams Niederlage aus, während alle anderen Partien remis ausgingen. Erst lagen wir vorne, dann wurde es kritisch und am Ende mussten wir eigentlich über den Punkt sogar froh sein. Es fühlte sich ganz komisch an.

Was folgte war die kritische 3.Runde, die uns das Genick brach: wir spielten gegen den saarländischen Vertreter Illingen, die wohl offenbar Gastspieler dabei haben durften um überhaupt antreten zu können. Wir möchten das eigentlich nicht kommentieren, aber bei einem offiziellen Qualifikationsturnier für eine Deutsche Meisterschaft erscheint es sehr grenzwertig, das so zu machen. Die Truppe aus dem Saarland verkaufte sich sehr achtbar und brachte im gesamten Turnier eine gute Leistung, die uns das Leben schwer machte. Am Ende unterlagen wir knapp mit 2,5:3,5 und das nicht unverdient muss man bitterlich sagen. Michael gewann als Einziger, damit konnten wir die Niederlagen von Maxi und Luca leider nicht kompensieren.

Am Morgen des letzten Tages versuchte ich die Mannschaft moralisch aufzubauen und zumindest die rechnerischen Chancen noch heraufzubeschwören. Was folgte war unsere beste Leistung des Turniers. Wir spielten gegen den bisherigen Tabellenführer Langen aus Hessen. Michael, Charlotte und Luca gewannen ihre Spiele sowie ein halber Punkt von Liam brachten den Befreiungsschlag. Endlich gelang uns unser 1.Sieg mit 3,5:2,5! Und das mit einer wirklich auch spielerisch starken Performance. Dieser Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können. Der Knoten war endlich geplatzt. Nur leider zu spät. Wir mussten aufgrund der anderen Ergebnisse leider feststellen, dass es rechnerisch praktisch unmöglich war noch die Quali zu packen. Ein herber Rückschlag für unsere Stimmung! Es ist schon bitter, wenn du 3x den Sieg vorher verpasst – zumindest in den ersten beiden Runden hatten wir von den Stellungen her einen Sieg auf den Brettern – und es erst in der 4. Runde gegen den vermeintlich stärksten Gegner, sie waren ja zu dem Zeitpunkt Tabellenführer, schaffst.

In diesem Sinn verlief dann auch die letzte Runde. Unmotiviert und etwas auf die Abfahrt ins ferne Trier drängend machte einer nach dem anderen Remis. Also von den Jungs. Nur Charlotte blieb sitzen. In einer wechselhaften Partie, die sich noch um einiges hinzog, ging es am Ende aber auch Remis aus. Damit trennten wir uns zum Abschluss 3:3 von dem Tabellenschlusslicht Kassel und kamen auf dem 4. Rang ein.

Die Qualifikation war wie gesagt schon verpasst, wir wurden aber auch nicht in der durchaus starken Konkurrenz ans Tabellenende durchgereicht. Wir waren froh mal wieder Schach gespielt zu haben und dass wir gemeinsam unterwegs waren. Es war nicht Fisch nicht Fleisch, aber schön wäre irgendwie anders gewesen. Hervorheben möchte ich zum Abschluss unbedingt die Leistung von Michael am 1.Brett, der mit 4/5 sehr stark gespielt und auch gepunktet hat!

Hier die Abschlusstabelle: https://ed.thsj.de/index.php/mdvm/mdvm-u20