31. Dezember 2024
Top 30 erreicht und schönes Teamerlebnis. Eine sehr junge Mannschaft lässt aufhorchen und hoffen für die Zukunft!
Bei der diesjährigen Deutschen Vereinsmeisterschaft (DVM) für U10-Mannschaften waren wir als amtierender Rheinland-Pfalz-Meister seit dem Sommer qualifiziert.
Obwohl Meara, die bei der Qualifikation noch dabei war, und Emma noch für die U10 spielberechtigt waren, mussten wir beide aus personellen Gründen leider an die U12, die in Heidelberg bei der DVM dabei war, abgeben. Dadurch waren von Anfang an unsere Erwartungen natürlich gering. In der Setzliste zierten wir nur den 39. Startrang von insgesamt 40 teilnehmenden Mannschaften. Wir konnten so jedoch von jeglichem Druck befreit völlig frei und unbeschwert aufspielen. Unsere Zielsetzung war von Anfang an, 38. (Setzliste minus 1) zu werden und einfach möglichst viel Spaß und eine gute Zeit zu haben.
Wir starteten mit einer Niederlage gegen München Zugzwang. Das war insofern schade, weil wir an den oberen Brettern offenbar noch in Düsseldorf ankommen mussten und sehr schnelle Niederlagen kassierten. Julius stand auf Gewinn, kam aber am Ende nur zu einem Remis. Wir schnupperten mal kurz an einem 2:2, aber realistisch betrachtet war die Niederlage verdient und in Ordnung.
In der 2. Runde ging es gegen eine Mannschaft aus Dresden. Obwohl wir Außenseiter waren, gelang uns ein 2,5:1,5-Sieg. David und Friedrich nutzten den Anzugsvorteil. Gottfried steuerte nach einer kleinen Achterbahnfahrt den entscheidenden halben Punkt zum Mannschaftserfolg bei.
Zum Abschluss des ersten Tages verließen uns aber die Kräfte und die Konzentration. Wir lieferten leider unsere schwächste Leistung im gesamten Turnier ab und gingen einmal mit 0:4 gegen Kelheim komplett baden.
Da hilft kein Jammern. Nur Schlafen. Ausruhen. Und am nächsten Morgen sieht es dann schon wieder anders aus. Neuer Gegner, neues Glück. Die Auslosung bescherte uns das Derby gegen die Schachfreunde aus Bitburg. Damit hatten wir nicht gerechnet. Man fährt so weit zu einer Deutschen Meisterschaft, um dann doch immer wieder auf alte Bekannte zu treffen. Hochmotiviert und mit frischen Kräften gewannen wir knapp, aber relativ sicher mit 2,5:1,5. Friedrich und Gottfried holten volle Punkte, David den entscheidenden Halben.
In den Runden 5 gegen den SC Stetten und 6 SC GG Potsdam erlebten wir eigentlich die zwei besten Wettkämpfe unserer Mannschaft. Es wurde richtig hart gekämpft und lange Partien gespielt. Es ging hin und her. Obwohl beide Kämpfe am Ende unglücklich und knapp verloren gingen – wir mussten noch etwas Lehrgeld in den Endspielen zahlen –, hat es richtig Spaß gemacht, bei diesen Partien mitzufiebern. Gerade in Runde 6 hat es sich so angefühlt, als hätten wir den Sieg eigentlich mehr verdient gehabt als der Gegner. Aber wie das bei der U10 so ist... ein Grundreihenmatt mit Turm mehr, ein unglücklicher Verlauf im Endspiel und schon geht man als Verlierer von den Brettern. Das war sehr schade.
Gerade der Leistungsanstieg am 2. Tag machte mich aber bereits optimistisch für die letzte Runde und generell für die Zukunft. Diese Mannschaft wird ihren Weg machen. Die Jungs haben richtig Lust auf Schach und sind motiviert. Mein gutes Gefühl wurde nicht enttäuscht und die Jungs ließen es zum Abschluss mit einem 3:1 gegen Halle richtig flutschen. Das war sehr schön.
Unser Mannschaftsführer Friedrich hielt das Spitzenbrett mit 4,5/7 extrem sauber. Absoluter Leistungsträger der Mannschaft. Gottfried hat sich nach einigen Höhen und Tiefen am Ende gefangen und sehr resistent gezeigt. Er ist nach Niederschlägen immer wieder aufgestanden und hat 2,5/7 geholt. Das war sicher nicht so leicht am 2. Brett für ihn. David hat 2,5/5 im Turnier und nochmal 2/2 im Ersatzspielerturnier geholt. Damit insgesamt auch 4,5/7 und ein großes DWZ-Plus im Gepäck. Ganz starke Leistung und tolle Entwicklung in den letzten paar Monaten von David. Julius an 4 war zum ersten Mal auf so einem großen Turnier und hat noch etwas Lehrgeld zahlen müssen. Die Leistung war aber auf jeden Fall besser als das Ergebnis. Er hatte zwei Gewinnstellungen, wo es dann leider an der Chancenverwertung gehapert hat. Am Ende blieben so leider nur 2 Remisen übrig. Franzicsek war unser ganz junger Novize, den wir aus der U8 hochgeholt haben, um ihn bei diesem Turnier Erfahrung sammeln zu lassen. Er ist taktisch mit einem guten Auge gesegnet. Ihm gelang zwar nur ein Sieg, aber auch hier gab es einige gute Stellungen, die er (noch) nicht verwerten konnte.
Wichtig war, dass wir insgesamt einen guten Teamgeist hatten und uns als Mannschaft gegenseitig unterstützten. Bis auf David sind alle erst im ersten U10-Jahr und können nächstes Jahr nochmal U10 spielen. Das macht Hoffnung, dass wir die Erfahrungen aus diesem Jahr nutzen werden, um nächstes Jahr noch ein bisschen weiter vorne zu landen. Das Ergebnis war am Ende Platz 28. 11 Plätze besser als unser Setzlistenrang. Wir sind sehr zufrieden und stolz auf die Leistung unserer Mannschaft. Abschließend möchte ich mich bei allen Spielern und Eltern für die Unterstützung bedanken, die die DVM zu einem sehr reibungslosen und schönen Erlebnis gemacht hat. Auf ein Neues in 2025!