04. Juni 2023
Meara Classen ist Deutsche Vize-Meisterin in der U8w! Nur die minimal schlechtere Buchholz verhinderte den ganz großen Triumph der Sechsjährigen, die von all unseren Teilnehmerinnen und Teilnehmern die beste Endplatzierung erreichte. Hier der Überblick über die letzten Tage von Meara, Emma, Matteo, Luca, Max, Marnin, Miguel, Friedrich und Hannes.
In der U16 setzte sich der "Fluch der Deutschen Meisterschaft" für Matteo Metzdorf leider fort. Nach einer Auftaktniederlage fing er sich gut und war in der vorletzten Runde in der erweiterten Spitzengruppe dabei - mit einem Sieg in dieser Runde hätte er sogar einen Medaillenplatz ins Visier nehmen können. Und Matteo zauberte im Leichtfigurenendspiel gegen seinen starken Gegner John Heinrich (2152), auf einmal hatte Matteo zwei Bauern mehr! Der Sieg schien nur noch eine Frage von wenigen Zügen zu sein - doch dann folgte der folgenschwere Patzer. Matteo ließ zu, dass sich das letzte Leichtfigurenpaar abtauscht...und der gegnerische Freibauer war für Matteos König auf einmal uneinholbar. In der letzten Runde gab es dann noch einmal einen sehr starken Gegner und eine weitere Niederlage für Matteo, der das Turnier dann mit 4,5/9 auf dem 15. Platz beendete. Schade, da wäre mehr drin gewesen - und das ist bei der starken Konkurrenz in dieser Altersklasse eine echte Auszeichnung für die schachliche Entwicklung unseres 16 Jahre alten Eigengewächses.
Emma Tiuca gelang in der U10w in den ersten 7 Runden wirklich erstaunliches: Präzise wie ein Uhrwerk gewann sie ihre Weißpartien und verlor mit den schwarzen Steinen. Erst in der 8 Runde wurde dieses Muster durchbrochen - leider mit der ersten Weißniederlage. Aber - wie sollte es auch anders sein - dafür wurde das nächste Match mit schwarz gewonnen. In der allerletzten Runde sammelte Emma dann das erste Remis ein und kam so auf 5,5/11. Mit genau der Hälfte der möglichen Punkte stand folgerichtig eine gute Platzierung im Mittelfeld auf Rang 21. Die vielen Erfahrungen werden mit Sicherheit in den nächsten Monaten und Jahren einiges zu Emmas weiterer Entwicklung beitragen.
Bei der zweiten Deutschen Meisterschaft der grade einmal sechs Jahre alten Meara Classen schien bis auf einen Ausrutscher in Runde 2 alles nach Plan zu laufen. Und auch bei dieser Niederlage kann man Meara kaum einen Vorwurf machen, sie sah wohl eine Gewinnidee aber übersah einen Zug der Gegnerin - das kann passieren und passiert uns Schachspielern ja selbst auch regelmäßig. Mit beeindruckenden 5/6 war Meara vor der letzten Runde auf dem ersten Platz der U8w, aber es war abzusehen, dass das noch ein ganz enges Ding werden würden. Denn es hätte keinen besseren Zeitpunkt als die letzte Runde geben können, um die punktgleichen Erst- und Zweitplatzierte gegeneinander antreten zu lassen. Meara Classen gegen Ahata Hleizer, the Winner takes it all. Meara gelang es früh, einen Bauern zu gewinnen, danach tauschte sich aber viel ab und der Mehrbauer wurde blockiert. Anstatt das auszuspielen einigten sich die beiden auf Remis, sodass den 3 Verfolgerinnen mit einem halben Punkt Rückstand noch Chancen blieb. Und tatsächlich wurde es am Ende knapper als knapp: Vier Teilnehmerinnen hatten 5,5 Punkte auf dem Konto, sodass die Buchholz entscheiden musste: Mit 1,5 Punkten Buchholz Rückstand wurde es der zweite Platz für Meara. Ein toller Erfolg für Meara, die sich schon in ganz jungen Jahren auf der Deutschen Meisterschaft pudelwohl zu fühlen scheint.
Luca Selzer und Max Sperling waren im offenen B-Turnier (bis 1900 DWZ) am Start. Mit ihren DWZ-Zahlen von 1527 (Max) bzw. 1427 (Luca) waren sie im Mittelfeld des Teilnehmerfeldes angesiedelt. Und beide performten stark, so konnte Max gegen einen 1650er gewinnen und auch gegen die beiden DWZ-schwächeren Gegner die vollen Punkte mitnehmen. Abgesehen von diesen beiden Partien war Max nie favorisiert, sodass sich seine 4/9 und der 62. Platz durchaus sehen lassen können.
Ein noch stärkeres Turnier lieferte Luca Selzer ab. Aus den ersten 5 Runden konnte er vier Punkte mitnehmen (keine Niederlage!) - obwohl seine Gegner allesamt ca. 200 DWZ-Punkte mehr hatten. In der zweiten Turnierhälfte leistete sich Luca leider zwei Niederlagen mit weiß, die ein noch stärkeres Ergebnis ermöglicht hätten. Aber so bleiben tolle Resultate gegen starke Gegner und 4,5 Punkte, was den 46. Platz bedeutete.
Sowohl im C-Turnier (bis 1300 DWZ) als auch im KiKa-Turnier (Jahrgang 2014 und jünger) waren SG Trier Geschwisterpaare am Start. Im C-Turnier legte Marnin Classen los wie die Feuerwehr: 4/4, super! Leider gab es dann gegen starke Gegner in den Runden 6 und 7 zwei Niederlagen, sodass der ganz große Medaillentraum erst einmal ausgeträumt war. Durch zwei Siege zum Turnierabschluss war es aber super knapp: Nur ein halber Punkt trennte ihn von Platz 2. Am Ende wurde es der 6. Platz, das war nur ganz knapp an der Medaille vorbei.
Sein Bruder Miguel legte auch eine gute erste Hälfte hin (2,5/4), bevor dann in den letzten Runden leider nur noch ein Sieg und ein Remis dazu kamen. Hier wäre ein bisschen mehr als der 56. Platz mit vier Punkten möglich gewesen.
Im Turnier für die allerjüngsten war ebenfalls ein Spieler der SG Trier nur knapp außerhalb des Podiums: Friedrich Dres landete mit 5/7 auf dem fünften Platz, auch hier fehlte nur ein halber Punkt auf den dritten Platz. In der letzten Runde kam es zum Aufeinandertreffen mit dem späteren Erstplatzierten, was Friedrich leider verlor. Er spielte aber konstant in der Spitzengruppe mit und vielleicht klappt es im nächsten Jahr ja sogar mit der Qualifikation in seiner Altersklasse - Friedrich ist erst 7 Jahre alt.
Sein zwei Jahre jüngerer Bruder Hannes war das perfekte Pendant zu Emma (U10w) - Wie geschildert gewann sie vor allem ihre Weißpartien und verlor die Schwarzpartien, bei Hannes war es genau umgekehrt. In 7 Runden gewann er 3 Mal mit schwarz und verlor 4 Mal mit weiß. Ich glaube, das ist sonst keinem gelungen! Wenn es das nächste Mal mit weiß noch ein bisschen besser läuft, werden das noch tolle Turniere von Hannes werden.
Die SG Trier ist sehr stolz auf ihre 3 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich für die Deutsche qualifizieren konnten. Natürlich sticht die Vize-Meisterschaft von Meara Classen hervor, auch die anderen Kinder und Jugendlichen lieferten aber tolle Leistungen ab. Sehr schön ist es, dass so viele an den offenen Turnieren teilgenommen haben und auch dort super abgeschnitten haben.